Nach kritischen Jahren geht der Blick in die Zukunft
Mit einem Festakt und einem Festgottesdienst beging die St. Anna Klinik Löningen in der vergangenen Woche das 150-jährige Jubiläum ihres Hauses. Für Löningen, aber auch für die Mitarbeiter des Krankenhauses war das Fest ein ganz besonders symbolträchtiges Ereignis, ging das Krankenhaus doch in den vergangenen Jahren durch viele Höhen und Tiefen. So signalisierte Heinrich Titzmann, Geschäftsführer der St. Anna Klinik und des Christlichen Krankenhauses Quakenbrück auch zu Beginn seines Vortrages, dass das Haus auf einem guten Weg sei und man vorsichtig optimistisch in die Zukunft blicken könne. „Es wurde wertvolle Arbeit geleistet“, ging sein Dank an die operative Betriebsleitung, an das Ärzte-Team, das an zwei Standorten arbeite, die Mitarbeiter und den Förderverein, aber auch an die Löninger Bevölkerung, die das Haus massiv unterstütze. Nicht zuletzt sprach Titzmann den drei gegenwärtig im Krankenhaus wirkenden Schwestern des Franziskanerordens seine Anerkennung aus: Mit ihrem Einsatz, ihrer Loyalität und Spiritualität halfen sie, die Krise zu überwinden.
Titzmann schilderte, wie es nach der drohenden Schließung der St. Anna Klinik aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten des KKOM Klinikverbundes (Katholische Kliniken Oldenburger Münsterland), zu dem neben Löningen auch Emstek, Cloppenburg und Vechta gehörten, zur Rettung des Krankenhauses kam. In der damaligen schwierigen Phase fand die Löninger Klinik im CKQ einen Partner, der bereit war, Verantwortung für das Löninger Krankenhaus und für die Versorgung in der Region zu übernehmen. Hierfür wurde ein überzeugendes medizinisches Konzept entwickelt, mit Politik und Kostenträgern abgestimmt und jetzt erfolgreich umgesetzt. Am 15. April 2013 unterzeichneten die beiden Vertragspartner den Vertrag für die St.-Anna-Klinik gGmbH, wobei das CKQ einen Anteil von 75 % an der Mehrheitsgesellschaft innehat, während die St.-Anna-Stiftung Löningen 25 % hält. Auch stellte er kurz das neue medizinische Konzept mit den Bausteinen Zentrum für Kurzzeitchirurgie, Innere Medizin (Endoskopie/Gastroenterologie und Kardiologie), Urologie, Stationäre multimodale Schmerztherapie, sowie Anästhesie vor.
Eberhard Ficker, Verwaltungsdirektor der St. Anna Klinik, ließ in seiner Rede die wechselvolle Geschichte des Krankenhauses Revue passieren.
Für eine flächendeckende, wohnortnahe medizinische Versorgung sprach sich die stellvertretende Staatssekretärin Claudia Schröder aus, die die Glückwünsche der Landesregierung überbrachte. „Sie haben vorgelebt, dass sich auch kleine Krankenhäuser weiterentwickeln können“, so Schröder.
Johann Wimberg, Landrat des Landkreises Cloppenburg, zollte seinen Respekt allen die für den Erhalt des Krankenhauses gekämpft haben, aber auch jenen, die Einschnitte hinnehmen müssen und plädierte dafür, dass das Haus sich jetzt weiterentwickelt und man nicht bei dem Erreichten stehenbleibe. Der Landkreis sei, was die Krankenhausbetten angehe, auf keinen Fall überversorgt. „Der Fortbestand des Krankenhauses ist eines der freudigsten Ereignisse, die man sich in Löningen vorstellen kann“, so freute sich der Löninger Bürgermeister Marcus Willen. Anhand seiner eigenen Familie schilderte er exemplarisch, dass die Anna Klinik untrennbar zum Leben vieler Löninger Bürger gehört. Diese Verbundenheit sei auch 2012 in der Demonstration für den Erhalt des Hauses mit rund 7500 Teilnehmern zum Ausdruck gekommen.
Schwester M. Herbertis, Provinzoberin der Mauritzer Franziskanerinnen, betonte: „Hier haben Menschen von Anfang an ihr Können und ihre Nächstenliebe eingesetzt.“
Bildunterschrift: Freuten sich über die positive Entwicklung der St. Anna Klinik (v.l.): Anke Markus, stellvertretende Vorsitzende der Gesellschafterversammlung St. Anna Klinik, Paul Ludwig, CKQ-Aufsichtsratsvorsitzender, Landrat Johann Wimberg, stellvertretende Staatssekretärin Claudia Schröder, Geschäftsführer Heinrich Titzmann, Bürgermeister Marcus Willen, Verwaltungsdirektor Eberhard Ficker und Dechant Bertholt Kerkhoff.